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AutorenbildVerena Tschudi

Wie gut ist ein Ratschlag?

Wie wir die sinnvollen von den hinderlichen unterscheiden können. 



Ratschlag, Tipps, Leistungsdruck, Kommunikation

Ich hatte kürzlich eine Klientin, die stark verunsichert war aufgrund von Ratschlägen, die sie von ihrem Umfeld erhalten hatte. Sie war gerade dabei, ihr eigenes Business aufzubauen und von links und rechts wurde sie mit verschiedenen Meinungen bombardiert. Ihr Mann sagte, sie solle aufhören damit, sie investiere viel zu viel Zeit, Energie und Geld. Ihre Mutter meinte, sie solle doch etwas anderes machen, das ihr als erfolgsversprechender erschien. Die Freunde machten sie auf die Konkurrenz aufmerksam und rieten ihr, sich mit ihrer Geschäftsidee unter dem Schreibtisch zu verstecken, damit sie ihr niemand klauen konnte.

Was davon ist hilfreich und sinnvoll?


Im Zusammenhang mit Coaching hört man oft "Ratschläge sind auch Schläge". Doch manchmal ist Beratung auf jeden Fall gefragt. "Guter Rat ist teuer" heisst es dann auch wieder.

Was ist jetzt richtig? Auf welche Stimmen soll ich hören und welche bewusst ausblenden?


Dazu gibt es 2 Grundsätze, die es uns leicht machen, die "guten" von den "schlechten" Stimmen zu unterscheiden. Wenn dir jemand seine Meinung kundtut, kannst du dir folgende 2 Fragen stellen:


Ist diese Person so, wie ich sein möchte? Hat sie, was ich haben möchte?

Wenn die Person bereits erfolgreiche Unternehmerin ist oder im Leben etwas erreicht hat, das ich auch anstrebe, dann her mit dem Ratschlag. Ich persönlich gehe sogar so weit, dass ich praktisch blind den Empfehlungen von solchen Personen oder auch Experten auf einem bestimmten Gebiet vertraue. Das ist für mich Effizienz. Ich kann dadurch meinen eigenen Lernprozess abkürzen bzw. die Recherche-Arbeit outsourcen. Und natürlich bezahle ich für die Beratung durch Experten, weil ich mir dadurch einen grösseren Ertrag erhoffe. Das Beratungshonorar muss niedriger sein als der Ertrag oder mein Zeitaufwand (umgerechnet in Geld), um die gleiche Expertise zu erlangen. Und meine eigene Zeit investiere ich lieber in mein Kernbusiness bzw. das, was ich selber am besten kann und wo ich die Expertin bin. Der Umkehrschluss ist also: Wenn die Person, die den Ratschlag gibt, nicht ein Vorbild für mich ist auf diesem Gebiet, dann kann ich ihren Tipp getrost ausblenden.


Die zweite Frage, die ich mir stelle, ist folgende:

Wie fühlt es sich an, diesen Ratschlag zu hören? Was macht er mit mir? Welche Emotionen löst er aus?

Diese Fragestellung ist vielleicht etwas ungewöhnlich. Da es aber so ist, dass unsere Gedanken unsere Gefühle erzeugen und unsere Gefühle unsere Handlungen steuern, diese Handlungen wiederum Resultate hervorbringen, ist es ungeheuer wichtig, diese Emotionen ernst zu nehmen. Angenommen, jemand macht mich darauf aufmerksam, dass meine Geschäftsidee kopiert werden könnte. Das löst in mir Angst aus. Gefühle steuern unsere Handlungen, also in dem Fall treibt die Angst mich nicht gerade dazu an, Vollgas mein Business voran zu bringen, sondern ich werde mich eher zurückziehen als exponieren, werde mit Informationen hinter dem Berg halten und nicht zu viel herumerzählen was ich vorhabe.

Unsere Handlungen produzieren Resultate. Eins der Resultate wird sein, dass ich den potenziellen Businesspartnern und Kunden nichts von meinen Ideen verrate, wodurch mir jede Menge Chancen entgehen. Und letztendlich wird jemand "meine" Business Idee mit mehr Erfolg umsetzen und ich werde denken: "Ich hab's ja gesagt. Die haben mir die Idee geklaut."


Wenn ich hingegen diesen Ratschlag auf seine Nützlichkeit überprüfe, das heisst auf die Emotionen höre, die er bei mir auslöst, dann muss ich sagen: Er fühlt sich nicht gut an. Ich höre "Pass auf, dass dir niemand deine Geschäftsidee klaut" und es wird eng in meiner Brust. Dann kann ich den Gedanken getrost wegschieben und mir einen suchen, der sich gut anfühlt, bei dem für mich die Sonne aufgeht.

Zum Beispiel: "Es gibt diese Idee ja schon, aber ich lebe sie auf meine ganz persönliche Art aus. Und weil ich für das Thema so brenne, werden sich die Kunden von mir angezogen fühlen." Oder "Es gibt auch schon so viele Restaurants (oder Coiffeure oder Autowerkstätten oder Unternehmensberatungen). Die einen laufen super, die anderen gar nicht. Es kommt nicht nur darauf an, ob es etwas schon gibt oder nicht, sondern auf die Leidenschaft, mit der ich mein Thema vertrete."

Oder "Wenn jemand meine Idee kopiere will, bin ich schon längst technologisch weiter, denn bei mir stehen Innovation und praktische Anwendung an erster Stelle." Und so weiter. All diese Sätze werden wahrscheinlich ein helles, angenehmes und weites Gefühl erzeugen. Und das gibt uns wiederum Antrieb für unser Handeln. Das motiviert uns und beflügelt die Gedanken, sodass wir wieder neue Ideen für unser Business generieren können. Wir gehen hinaus in die Welt und vernetzen uns mit allen möglichen Leuten, inspirieren uns gegenseitig und lernen voneinander. Das bringt tolle Resultate hervor, geschäftlich wie persönlich!


Fazit: Die Meinungen und Ratschläge der Anderen können wertvoll oder hinderlich sein. Wir sollten bewusst entscheiden, welche Gedanken wir begrüssen und welche wir verabschieden.


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Verena Tschudi ist Coach für Karriere und Leadership. Sie ist die Herausgeberin des Podcasts LEVEL ME UP! und inspiriert ihr Publikum für mehr Erfolg und Erfüllung im Job.

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